„Wie bist du Zauberer geworden?“ ist eine Frage die ich sehr oft höre und mich früh angeregt hat darüber nachzudenken. Ja wie bin ich denn Zauberer geworden?
Ich erzähle gerne folgende Anekdote dazu:
Als Kind sind Verwandtenbesuche häufiger mal eher eine langweilige Angelegenheit, so auch dieses eine Mal. Aus lauter Langeweile spielte ich an meinem damaligen Teddybären rum, wie so ziemlich jedes Kind in meinem Alter; ich glaub ich war 5 oder so. Doch nun kommendes sollte meinen Lebensweg stärker beeinflussen als ich in dem Moment in der Lage war zu erfassen.
Denn als sich meine Kinderfinger über den Augen meines Teddys befanden und ich Druck ausübte, veränderte sich der Fernsehsender! Erst dachte ich an einen Zufall und wiederholte den Druck aufs Auge und tatsächlich der Fernsehkanal wechselte! Angefacht durch dieses Wunder drückte ich an diversen anderen Stellen auf meinem Teddy rum und ja mit den Händen konnte ich die Lautstärke regulieren! Als Kind habe ich natürlich den Fernseher mega laut aufgedreht habe und mich gefreut wie ein Schneekönig über die magische Störung.
Der Spuk hörte genauso plötzlich auf wie dieser angefangen hatte und erst nach Jahren erzählte mir mein Onkel, dass er meine Druckbewegungen auf dem Teddy mit der Fernbedienung in seiner Hand synchronisiert hatte. Dieses Gefühl, ja diesen Moment möchte ich auch jetzt noch an meine Zuschauer mitgeben, einen kurzen Moment wieder 5 sein und in einer Welt zu leben in der alles noch so unglaubliche möglich erscheint.
Während meines Medizinstudiums wurde mir immer klarer, dass es letzten Endes unsere Sinnesorgane sind, die das Nadelöhr zwischen äußerer Realität und meiner inneren Wahrnehmung darstellen. Alles was wir sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen was Naturwissenschaftler Realität nennen.
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Es gibt Frösche die Lichtquanten sehen können, Vögel die Magnetfelder spüren oder Fledermäuse die sich mit Hilfe von Schall orientieren. Die Liste ließe sich sehr lange weiterführen. Kurzum: Versteht man wie die Wahrnehmung des Menschen funktioniert, kann man diese beugen und verändern.
In meinem Studium recherchierte ich sehr viel über unsere Sinnesorgane, deren Stärken und Schwächen und ob man diese manipulieren kann und wenn ja wie. Diesbezüglich führte ich bereits vor ca. 10 Jahren einen Blog zu diesem Thema.
Ich stellte fest, dass Konzepte der Zauberei eben darauf ausgelegt sind, die Sinne auf diverse Arten und Weisen zu manipulieren. Was viele als Ablenkung beschreiben würden ist in der Realität eine riesige Ansammlung von Konzepten und Techniken, die ihre Anwendung finden um sich am Wachhund der Wahrnehmung vorbeizustehlen.
Diese Faszination begleitet mich fast mein halbes Leben lang und über die Jahre ist zu dieser Intellektuellen Herangehensweise noch eine riesige Portion an Erfahrung dazugekommen. Seit nunmehr 14 Jahren zaubere ich bereits für Menschen und diese Zeit war mindestens genauso wichtig für mich. Nur so konnte ich Dinge erlernen die rein Intellektuell schwieriger zu eruieren gewesen wäre.
Wie trete ich auf Menschen zu? Wie überbrücke ich die Hemmschwelle am charmantesten? Wie passe ich mich unterschiedlichstem Publikum an? Wie „verzaubere“ ich selbst die skeptischsten Menschen?
In 7 Jahren Berlin, welches für internationales Publikum bekannt ist und mittlerweile 6 Jahren in der nicht weniger bekannten Stadt Hamburg fand ich hierzu einige sehr gute Antworten. Dabei half die Internationalität der Städte mir sehr dabei mich auf Menschen unterschiedlichster Kulturen und Backgrounds einzulassen, welches ich als riesigen Gewinn für mich erachte und den ich sehr gerne wiedergeben möchte.